Geschlossene Bauwasserhaltung
Bei geschlossenen Wasserhaltungsma�nahmen ist in der Regel eine
Wiederversickerung, zumindest im Bereich des Absenktrichters, nicht
sinnvoll, da es zu Kreislaufstr�men kommt, die wiederum dem Erreichen
des Absenkzieles entgegenstehen.
Aus wasserwirtschaftlicher Sicht bedeutet dies, dass der Grundwasserhaushalt nicht erhalten bleibt.
Genehmigungsf�higkeit besteht trotzdem nach Art. 70 Abs. 1 Nr. 3:
Wenn das Wiedereinleiten (ins Grundwasser) nicht oder nur unter unzumutbarem Aufwand m�glich ist, dann Ableitung ins Oberfl�chengew�sser!
Nur bei angegebenen sehr gro�en F�rdermengen, die au�erdem mit einer langen Dauer verbunden sind, k�nnte mehr Grundwasser gepumpt und abgeleitet werden als sich im Zuflussgebiet neu bildet! - in diesem Fall R�cksprache mit WWA. Dies kann dann zur Ablehnung der Art der Wasserhaltungsma�nahme f�hren verbunden mit einer Umplanung.
Die Grundwasserabsenkung sollte besser mit mehreren Brunnen geringerer Tiefe, als mit weniger Brunnen und dadurch weiter reichendem Absenktrichter ausgef�hrt werden.
Eine solche Ausf�hrung (Mehrbrunnenanlage) ist grundwasserschonender als eine Wasserhaltungsma�nahme mit weniger tiefen Brunnen.
Bei der Ausf�hrung der Brunnen selbst (zur Fassung) ist auch das kritische Gef�lle am Brunnenfilter zu beachten, welches wie folgt berechnet werden kann:
lmax = 1/15 √ k - f Wert
Vorteile der geschlossenen Wasserhaltung
Berechenbarkeit - wichtig f�r Firma und Bauherrn (Kosten)!
Auf Vorreinigung bei Einleitung ins Oberfl�chengew�sser kann nach "Klarpumpen" der einzelnen Filterbrunnen verzichtet werden. Keine Gew�sserverunreinigung.
F�rderleistung der einzelnen Brunnen regulierbar.
In der Regel keine zu erwartenden Setzungserscheinungen benachbarter Geb�ude, da kein Feinteilabtransport erfolgt, wenn Kiesboden unterschiedlicher Bodendurchl�ssigkeitswerte vorhanden ist, der bei Entw�sserung (Absenktrichter) nicht setzungsempfindlich ist.
Die Schwerkraftentw�sserung mit Hilfe von Tiefbrunnen ist vor allem f�r Sande und Feinkiese geeignet.
Die Vakuumwasserhaltung hat ihren optimalen Anwendungsbereich in Schluffen und Feinsanden.
Zu beachten ist aber, dass mit der Grundwasserabsenkung zuvor wasserges�ttigte Bodenschichten bel�ftet werden, so dass z.B. Holzpf�hle zu faulen und Strahl zu korrodieren beginnen.
In solchen F�llen l�sst sich der Absenktrichter begrenzen, indem man das abgepumpte Wasser in diesen kritischen Bereichen wieder versickert.
Resultat ist dann zwar ein Wasserkreislauf (hydraulischer Kurzschluss) mit erh�hten F�rdermengen, aber er dient der Schadensminimierung oder Schadensverhinderung.
Noch ein negatives Beispiel: Bew�sserung von Kalk oder Gipsschichten kann zu Verformungen der Bodenbereiche f�hren.
Offene Bauwasserhaltung
Offene Wasserhaltungsma�nahmen k�nnen in umschlossenen Baugruben ausgef�hrt werden. Sie werden auch haupts�chlich bei Erstellung von kleinen Baugruben, Kan�len oder Rohrtrassen angewandt.
Die F�rderung des Grundwassers erfolgt in Pumpens�mpfen, die ihrerseits mit Dr�nageleitungen auf der Baugrubensohle versehen sein k�nnen.
Es erfolgt keine "klassische Grundwasserabsenkung" sondern die Beseitigung von Hang- und Schichtenwasser und Wasser aus Undichtigkeiten der Umschlie�ung und Niederschlagswasser.
In der Regel liegen geringe Bodendurchl�ssigkeitsbeiwerte (Mor�nenboden) vor, die eine Berechnung der anfallenden Wassermenge (keine Absenkung) nicht erm�glichen.
Gutachter geben meist Wassermengen von 1 l/s bis 3 l/s f�r anfallendes Hang- und Schichtenwasser an.
Vorsicht bei der Bearbeitung! Bei vorhandenen schlecht durchl�ssigen B�den wird das anfallende Grundwasser durch Niederschlagsereignisse bestimmt, da dieses Niederschlagswasser in die Baugrube einl�uft und abgepumpt werden muss!
Beispiel: Einzugsgebiet der Baugrube 400 m�, Regenereignis von 130 l/s x ha entspricht einer anfallenden Wassermenge von 5,2 l/s!
Die praxisbezogene Bearbeitung des Gutachtens erfordert, die Angabe der anfallenden maximalen Wassermenge gleich auf 10 l/s hochzusetzen. Im Baustellenbereich werden auch keine Pumpen eingesetzt, die z..B. eine angegebene Wassermenge von 1 l/s f�rdern.
Vielfach �u�ert sich der Antragsteller, dass die Angabe der Wassermengen nicht erfolgen kann. Die Grundwassermengen (+ Niederschlagswasser) von offenen Wasserhaltungen, bei welchen nur mit Hang- und Schichtenwasser gerechnet wird, k�nnen gesch�tzt werden.
Die maximal anfallende Grundwassermenge (in m�) muss dabei nicht �ber 24 Stunden gerechnet werden, da die Pumpen in einem Pumpensumpf mittels Schwimmerschaltung je nach Wasseranfall arbeiten.
Die Angabe der Wassermengen ist die Grundlage f�r die Kosten eines Bescheides.
Aus fachlicher Sicht gibt es, trotz geringer Wassermengen, mit diesen Wasserhaltungsma�nahmen (der prozentual gr��te Anteil) die meisten Probleme.
Warum?
Die Wasserhaltungsma�nahme erfolgt w�hrend des Bodenaushubes der Baugrube.
Insbesondere Niederschlagsereignisse sp�len gro�e Mengen an absetzbaren Stoffen (Schlamm) in Richtung Pumpensumpf.
Vielfach kann aufgrund der Bodenverh�ltnisse (zu geringe Durchl�ssigkeitsbeiwerte des Bodens) ebenfalls keine Wiederversickerung stattfinden und es erfolgt eine Einleitung ins Oberfl�chengew�sser, die mit Verunreinigungen verbunden sein kann - was bis zum Fischsterben (Straftatbestand � 324 StGB) f�hren kann.
Pumpens�mpfe zur Wasserfassung
sollten mit Kies oder Flies "ummantelt" werden, um ein Anstr�men von absetzbaren Stoffen im Pumpensumpf zu minimieren.
Die Pumpe im Pumpensumpf nicht auf den Boden stellen, sondern h�her h�ngen (0,40 m �ber Sohle)!
Kanaltrassen, Rohrgr�ben
Meist keine Ausbildung von Pumpens�mpfen m�glich.
Erh�hte F�rderung von Schlamm.
Gr��tes Augenmerk auf die Vorreinigung richten, wenn dieses Grundwasser in einem Vorfluter eingeleitet werden soll!
Erfolgt die Ausf�hrung der Trasse im Grundwasserleiter (Absenkung erforderlich), sind seitlich der Achse der Trasse entweder Filterbrunnen aber zumindest separate Pumpens�mpfe zur Absenkung anzuordnen.
Hanganschnitte mit Quellwasseraustritt
Das anfallende Quellwasser ist zwingend zu fassen und um die Baugrube zu leiten, nicht in die Anlagen der Wasserhaltungsma�nahme.
Die Ableitung von Quellwasser bedarf einer Dauerl�sung.